Investment – Diamanten und Edelsteine

Seit Jahrtausenden schmückt sich nicht nur ein geringer Teil der Menschheit mit Edelsteinen, sondern sichert auch auf diese Weise einen Teil seines Vermögens für die nächste Generation ab. Auf Auktionen haben bestimmte Stücke berühmter Persönlichkeiten immer wieder Rekordpreise erzielt.

Edelsteine als Investment
Diamanten sind die wohl bekanntesten Edelsteine und eine beliebte Anlageform.

Der Diamant ist neben einigen Edelsteinen hierbei die kleinst mögliche Anlageform. 

Anders als bei Gold, das zu jeder Zeit überall schnell verkauft werden kann, sieht es bei Diamanten und Edelsteinen etwas anders aus. 

Es handelt sich hierbei um ein langfristiges Investment von dem vielleicht erst die nächste Generation profitieren kann. Zu bedenken ist, dass beim Einkauf die Mehrwertsteuer und die Händlerspanne mitbezahlt wird, was schon einmal gut und gerne die Hälfte des Preises ausmachen kann. Darüber hinaus sind Gutachten und Zertifikate notwendig, um die Identität, Echtheit und Qualität des Steines auch in ferner Zukunft belegen zu können. Ein gewisses Budget sollte selbstverständlich sein, um von einem Investment reden zu können. Bei kleinen Beträgen sollte man den Gedanken der Geldanlage vielleicht besser verwerfen und lieber einen kleinen Goldbarren kaufen. Auch andere Edelmetalle sind für ein geringes Budget eher ungeeignet, da sie teils ebenso der Mehrwertsteuer unterliegen, soweit es keine Zahlungsmittel sind. Jeder kennt Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel. Platin und Palladium sind hier schon eher selten. Ganz genau zu betrachten sind die restlichen vier der acht Edelmetalle im Periodensystem, die da wären: Ruthenium, Rhodium, Osmium und Iridium. Wer hierin größere Beträge investieren möchte, sollte bedenken, dass es sich auch hierbei um ein eher langfristiges Investment handelt.

Wer nun denkt, er kauft besser einen Diamanten oder Edelstein aus Privatbesitz, um günstiger einzusteigen, sollte in jedem Fall vor dem endgültigen Kauf die Dienste eines Sachverständigen in Anspruch nehmen, da viele Edelsteine starke Tragespuren, Abnutzungserscheinungen sowie Ausbrüche aufweisen, die von Laien nicht unbedingt erkannt werden können. Auch der Schliff, Reinheit, Farbe und Qualität sollten fachkundig in einem Edelsteinlabor beurteilt werden. Besonders riskant und wertmindernd ist das eventuelle Vorliegen von Edelsteinbehandlungen und Synthesen. 

Viele Menschen denken, ein Diamant sei unzerstörbar, da er Härte 10 auf der Mohs‘schen Härteskala hat. Die Härte bezieht sich jedoch auf den Abrieb und nicht auf etwaige Schläge, wie es geschehen kann, wenn die Trägerin oder Träger mit einem im Ring gefassten Brillanten gegen einen härteren Gegenstand aus beispielsweise Metall schlägt. Wegen der beim Diamanten vollkommenen Spaltbarkeit kann es hierdurch zu Ausbrüchen oder zur kompletten Zerstörung des Steins kommen. Die Spaltbarkeit ist aber keine negative Eigenschaft. Das Gegenteil ist der Fall, denn nur deshalb kann Diamant überhaupt mit sich selbst geschliffen und poliert werden. 

Verbreitet ist es auch, sich dazu hinreißen zu lassen, im Urlaub in einem fernen Land zu kaufen. Seien Sie gewiss, dass man auch dort die Wiederbeschaffungspreise im deutschen Einzelhandel kennt. Der vermeintlich günstige Einkauf oft minderwertiger Ware ist dann noch bei der Wiedereinreise in Deutschland zu deklarieren und entsprechend zu verzollen.

Diamanten und Edelsteine sollten also zu Ihrer eigenen Sicherheit in einem Fachbetrieb oder zumindest unter Inanspruchnahme der Dienste eines Gutachters erworben werden und sind prinzipiell eher als langfristiges Investment zu betrachten.

Welche Steine sind als Investment geeignet?

Gerade besonders seltene Edelsteine, die noch nicht so bekannt sind sind attraktiv als Investment Edelstein.

An dieser Stelle stellt sich zunächst die Frage, was denn Edelsteine überhaupt sind und wie sie definiert werden. Man hört manchmal wohlklingende verkaufsfördernde Handelsbezeichnungen für Steinarten, von denen man nie zuvor etwas gehört hat. 

Aber ist das auch ein Edelstein oder „nur“ ein Mineral?

Es gibt über 5000 verschiedene Mineralien, von denen nur rund 70 in den Stand des Edelsteins erhoben worden sind. Bezeichnungen wie „Farbedelstein“, „Halbedelstein“ und „Schmuckstein“ sind hierbei im Übrigen inkorrekte Handelsbezeichnungen. 

Erst wenn ein Stein folgende Kriterien erfüllt, ist er ein Edelstein:

  • Der subjektive Faktor der Schönheit
  • Die Transparenz (Durchsichtigkeit)
  • Die Farbe
  • Der Glanz (Brillanz)
  • Die Seltenheit
  • Der Wert
  • Erst ab Härte 7 kann ein Mineral zum Edelstein ernannt werden!

Natürlich wirft diese Definition auch Fragen auf. Was ist schön und was ist hässlich? Bedingen sich nicht Seltenheit und Wert gegenseitig? Nein, nicht unbedingt und schon gar nicht proportional. 

So ist zum Beispiel das Edelmetall Osmium zwar erheblich teurer als Gold aber nicht proportional betrachtet. Wenn dem so wäre, müsste es einen noch erheblich höheren Grammpreis haben. Und Rhodium wird wegen des hohen Preises in der Schmuckbranche lediglich in galvanischen Bädern zur Oberflächenbeschichtung verwendet und das auch nur noch selten. Der Grammpreis ist phantastisch. Industrielle Nachfrage und Anwendungen wiederum beeinflussen die Edelmetallkurse von Silber, Platin und Palladium.

Da der Diamant ein recht häufig vorkommender Edelstein ist, müssten andere Edelsteinarten, die viel seltener sind demnach wertvoller und teurer sein, was jedoch wegen Angebot und Nachfrage nicht so ist. Der Bekanntheitsgrad der Edelsteinart bestimmt eben auch in gewissem Maße das Angebot und die Nachfrage und somit den Preis.  

Prinzipiell sind natürlich alle Edelsteine und viele Mineralien für die Anfertigung von kostbaren und auch wertvollen Schmuckstücken geeignet. Allerdings wird guter Schmuck eher nicht als Investment betrachtet, sondern man gönnt sich etwas wirklich besonderes, indem beispielsweise ein Ring extra angefertigt wird, der so einzigartig ist wie seine Trägerin oder sein Träger. Daher werden auch nur einzigartige Edelsteine und feinste Edelmetalllegierungen zur Herstellung verwendet. 

In welchen Stein soll ich investieren und was ist eigentlich wieviel wert?

„Wert ist immer das, was jemand bereit ist zu bezahlen“. Das Problem bei dieser Aussage besteht nun darin, denjenigen erst einmal zu finden. Bei Schmuck, Diamanten und Edelsteinen geht das nicht so schnell wie in anderen Geschäftsbereichen des täglichen Lebens. In Goldschmieden und guten Schmuckgeschäften ist das Geld der Geschäftsleute zunächst für Jahre und Jahrzehnte in Ware investiert. 

Der „Wert“ steigt natürlich nicht um die Höhe der Kosten für die gegebenen Vertriebsstrukturen. Man spricht daher bei diesem Wert von dem „Wiederbeschaffungswert“ einer gleichen neuen Sache im Einzelhandel inklusive Steuern. 

Verkauft eine Person Schmuck im Einzelhandel, wird oft der „Verkehrswert“ ermittelt, der bei einer ganzheitlichen zeitnahen Veräußerung im Handel durchschnittlich zu erzielen ist. Dieser Wert liegt drastisch unter dem Wiederbeschaffungswert und kann sogar den aktuellen Edelmetallmetallpreis unterschreiten. Für gebrauchte Edelsteine wird kaum ein Händler das bezahlen, was er im Großhandel für einen gleichwertigen neuen Stein bezahlen muss.

Wenn man jedoch die Preisentwicklung von einigen Edelsteinarten betrachtet, ist mehr als eine Verzehnfachung der Einkaufspreise im Großhandel zu verzeichnen und der Goldkurs (der bis zur Finanzkrise im Jahr 2008 recht stabil bei umgerechnet durchschnittlich 7,50 €/g lag) hat sich mehr als verachtfacht.

Langfristig betrachtet war also massiver handgefertigter Goldschmuck ein sehr gutes Investment. 

Wer hätte das 1984 gedacht? Das gilt auch für Juwelenschmuck mit großen Brillanten, frei nach dem Motto: „Ein Diamant von Format für die Dame von Welt“.

Investmentsteine

Diamanten und Edelsteine sollten eingeschweißt und zertifiziert sein. Das Zertifikat sollte als „Fingerabdruck“ des Steins zum wissenschaftlichen Identitätsnachweis über Analysekurven verfügen.

(UV-A/VIS/N-IR-, Raman-Spektrum, Röntgenfluoreszenzanalyse). Eine Dokumentation der gemmologischen Daten, sowie der Mikroskopie ist selbstverständlich.

Der Diamant als Investment

Diamant mit Zertifikat, aufbereitet als Investment-Edelstein

Diamant ist der Name des ungeschliffenen Steines oder wenn er nicht im Brillant-, sondern in einem anderen Schliff verarbeitet wurde. Brillant ist die Bezeichnung für einen Diamanten im Brillantschliff.

Zur Bewertung des Preises von Diamanten orientiert sich der Handel an der sogenannten Rapaportpreisliste. Der Markt ist hierdurch einfacher und übersichtlicher, als im Bereich der Edelsteine. 

Als Investment sollten nur Diamanten im Brillantschliff gewählt werden. 

Der Brillant sollte eine gewisse Größe von mindestens 1 ct oder mehr haben, Farbe, Reinheit und Schliff sollten möglichst gut sein. 

Neben den weißen Brillanten verzeichnen die blauen Diamanten den höchsten Wertzuwachs, der geradezu phantastisch ist. Hier kann auch schnell ein mittlerer fünfstelliger Preis für einen Stein von unter 0,4 ct fällig werden. 

Edelsteine als Investment

Rubin, Saphir, Smaragd, Alexandrit, Paraiba-Turmalin und Tansanit, um nur die bekanntesten Edelsteinarten zu nennen. Besonders interessant sind Edelsteine bei denen mit einem gewissen Potential zu rechnen ist, da sie derzeit in Deutschland noch eher unbekannt sind. 

So ist beispielsweise Haüyn ein seltener Edelstein dessen Hauptvorkommen in der Eiffel bei uns in Deutschland liegt. Dieser Edelstein ist international sehr nachgefragt aber in Deutschland fast völlig unbekannt. 

Tsavorit ist ein grüner Grossular und gehört zu der Edelsteingruppe Granat. Dass Granat auch grün sein kann, ist ebenso nicht unbedingt allgemein bekannt. 

So gibt es also neben den „Big 5“ der Edelsteine auch noch einige andere Steinarten und Raritäten, die durchaus die Voraussetzungen und Anforderungen an einen Investmentstein erfüllen.

Bei Edelsteinen gestaltet sich die Wertermittlung erheblich schwieriger als bei Diamanten. Da die Thematik erheblich komplexer ist, existiert keine allgemeine Preisliste zur Orientierung. 

Der Diamantgutachter, Gemmologe und Schmucksachverständige ermittelt regelmäßig durchschnittliche Einkaufspreise im Großhandel. 

Nur mit der Lupe im Beisein des Kunden auf einen Stein zu schauen, ihn zu bestimmen und gleich noch einen Wert zu benennen ist definitiv nicht möglich. 

Neben diversen gemmologischen Geräten und einem Edelsteinmikroskop werden wissenschaftliche Spektrometer als moderne Untersuchungsmethoden neben der systematischen Bestimmung der gemmologischen Daten benötigt. 

Die Edelsteinbestimmung erfolgt nach den internationalen Regeln der CIBJO und die Diamantgraduierung nach den internationalen IDC Regeln. Zur Wertbestimmung gilt die deutsche SVO, sowie das BGB.

Der Preis des Edelsteins sollte die Kosten für ein seriöses Zertifikat mit Analysenachweis und die Aufbereitung als Investmentstein nicht übersteigen. Das bedeutet, dass als Investmentstein nur Edelsteine mit einer gewissen Wertigkeit in Frage kommen. 

Bei Angeboten, die zu schön sind, um wahr zu sein, bestätigt es sich meistens, dass dem auch so ist.

Ein Meisterbetrieb mit geprüftem Gutachter und Gemmologen schafft die Voraussetzung zum Erwerb eines Investmentdiamanten und Investmentedelsteines, der später nicht für unangenehme Überraschungen sorgt. 

Gerne können Sie hierfür unsere kostenpflichtigen Dienste nach Honorarvereinbarung in Anspruch nehmen

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